Dolmetschmodi

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Je nach Situation kommen unterschiedliche Dolmetschmodi in Frage. Als Konferenzdolmetscherin bin ich sowohl für das Simultandolmetschen als auch das Konsekutivdolmetschen ausgebildet.

Ich kann gerne jederzeit dazu beraten, welcher Dolmetschmodus für die jeweiligen Anforderungen angemessen und praktikabel ist.

Simultandolmetschen

Diese Form des Dolmetschens wird insbesondere bei größeren mehrsprachigen Veranstaltungen eingesetzt. In der Regel arbeiten die Dolmetscher:innen in Zweierteams in schalldichten Kabinen, die mit einer entsprechenden Technik ausgestattet sind. Die Dolmetscher:innen empfangen den Saalton über Kopfhörer und übertragen das Gesagte quasi simultan in die gewünschte Sprache. Die Personen, die auf die Verdolmetschung angewiesen sind, können über Kopfhörer die Stimmen aus der Kabine hören.

Um das Sprachenrepertoire zu erweitern, gibt es zudem die Möglichkeit des sogenannten Relaisdolmetschens: Die Dolmetscher:innen greifen hierbei auf die Verdolmetschung einer anderen Kabine zurück und übertragen diese in ihre Arbeitssprache. Ein Beispiel: Die Person auf dem Podium spricht Russisch, das kann ich mit meinen Arbeitssprachen Deutsch, Spanisch und Englisch nicht abdecken. Darum höre ich in dieser Situation beispielsweise die Verdolmetschung Russisch > Deutsch (anstelle des Saaltons) und verdolmetsche diese dann ins Spanische.

Da Simultandolmetschen ein hohes Maß an Konzentration erfordert, arbeiten die Dolmetscher:innen zu zweit, um sich in regelmäßigen Abständen abzuwechseln und sich gegenseitig mit Glossaren und Mitschriften unterstützen zu können. Nur so kann kontinuierlich eine hohe Qualität gewährleistet werden.

Das Simultandolmetschen kann auch als sogenanntes Flüsterdolmetschen praktiziert werden. Hierfür ist keine Technik notwendig. Die Dolmetscher:innen sitzen direkt hinter der Person, für die sie dolmetschen, und flüstern der Person ins Ohr. Dadurch kann natürlich auch nur für eine sehr begrenzte Anzahl Personen gedolmetscht werden.

Konsekutivdolmetschen

Der Modus des Konsekutivdolmetschens wird im Bereich des Konferenzdolmetschens in der Regel seltener eingesetzt als das Simultandolmetschen. Dies ist insbesondere damit zu begründen, dass die gesamte Redezeit sich hier durch die Verdolmetschung verdoppelt. Konsekutivdolmetschen wird beispielsweise bei kurzen Reden oder Betriebsführungen eingesetzt. Konsekutiv kann sowohl unilateral (in eine Sprachrichtung), als auch bilateral (in zwei Sprachrichtungen) gedolmetscht werden.

Beim unilateralen Konsekutivdolmetschen wird zunächst der Redebeitrag vorgetragen und der:die Dolmetscher:in notiert sich mit einer speziellen Notizentechnik das Gesagte. Dann wird pausiert und die Passage wird mit Hilfe der Notizen in die Zielsprache verdolmetscht.

Außer einem Mikrofon für die:den Dolmetscher:in wird keine weitere Technik benötigt. Die Dolmetscher:innen stehen in der Regel neben den Vortragenden auf der Bühne. Je nach Umfang der Redebeiträge werden mehrere Dolmetscher:innen eingesetzt, um sich nacheinander abwechseln zu können und somit eine hohe Qualität zu gewährleisten. Beim Konsekutivdolmetschen wird alleine gedolmetscht.

Bilaterales Konsekutivdolmetschen

Das bilaterale Konsekutivdolmetschen wird auch Gesprächs,- oder Verhandlungsdolmetschen genannt. Es wird beispielsweise vor Gericht oder im sozialen Bereich eingesetzt. Beim bilateralen Dolmetschen wird zwischen zwei Sprachen vermittelt. Der:die Dolmetscherin nimmt quasi direkt am Gespräch teil, indem Redebeiträge von der Sprache A in die Sprache B übertragen werden und umgekehrt.

Ein Beispiel: Die Klientin spricht Spanisch und die Fachkraft Deutsch. Der:die Dolmetscher:in verdolmetscht zeitversetzt die kurzen Redepassagen der Fachkraft ins Spanische (mit Hilfe von Notizen) und die Beiträge der Klientin aus dem Spanischen ins Deutsche, damit die Fachkraft sie verstehen kann. Es kann auch eine Möglichkeit sein, dass kurze Redepassagen simultan geflüstert werden. Durch diese Art der Verdolmetschung können sich Personen miteinander unterhalten, ohne die gleiche Sprache zu sprechen.

Auch bei diesem Modus kommt es auf den zeitlichen Umfang und die Komplexität der Inhalte an, wie viele Dolmetscher:innen zum Einsatz kommen.